Katrin Schlöhr ist Professorin für kulturelle Bildung in der sozialen Arbeit am Campus Reutlingen der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg. Sie hat sich intensiv mit digitalen 3D-Bildungsräumen im Hochschulkontext und in der sozialen Arbeit beschäftigt. Ihre bisherigen Erfahrungen mit digitalen 3D-Räumen waren vorwiegend spielbasiert, einschließlich der Nutzung einer VR-Brille. Sie hat jedoch umfassende Erfahrungen mit 360-Grad-Videos gesammelt.
Die Faszination digitaler 3D-Räume liegt für sie in der Möglichkeit, Begegnungen zwischen Menschen aus verschiedenen Kontexten zu schaffen, was ressourcenschonend und nachhaltig ist. Sie betont auch die Immersivität und Interaktivität dieser Räume sowie die Möglichkeit, die Atmosphäre und Gestaltung der Räume zu diskutieren.
Katrin Schlör sieht den besten Einsatz von 3D-Räumen nicht in traditionellen Vorträgen, sondern in interaktiven Settings, Ausstellungen, Messen und Beratungsformaten. Technische Hürden und Unsicherheiten können jedoch ein Hindernis darstellen. Ein Hauptnachteil ist die Möglichkeit, dass sich Personen zu nahe kommen oder technische Ablenkungen die Kommunikation stören. Andererseits bieten 3D-Räume eine spielerische Komponente und eine größere Nähe zur realen menschlichen Interaktion.
Sie betont die technischen Herausforderungen und schlägt vor, dass gute Vorbereitung, Experimentierfreiräume und fachlicher Austausch wichtig sind, um diese zu überwinden. Sie empfiehlt Bildungsverantwortlichen, ein solides didaktisches Konzept zu entwickeln, den Raum vollständig zu nutzen und einen Service Desk für technische Unterstützung bereitzustellen. Interessanterweise ist für sie eine VR-Brille nicht unbedingt erforderlich, da man den immersiven Aspekt auch im Browser erleben kann, was mögliche Vorbehalte verringern könnte.